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Montag, 18. November 2024

Die Folgen des Massentourismus für Mensch und Umwelt - Aktivitäten zum Video von DW

 


1) Einfache Multiple-Choice-Fragen 

2) Richtig/Falsch 

3) Wie enden die Sätze?

Vereinfachter Text:

Was passiert, wenn zu viele Touristen kommen?

 

**Im Jahr 2019 reisten fast 1,5 Milliarden Menschen – das sind fast 20% der Weltbevölkerung!**  In Orten wie Cancun in Mexiko oder Mallorca in Spanien sind die Menschen genervt von zu viel Müll, Lärm und steigenden Mieten.  Wir schauen uns die Tourismusindustrie genauer an und fragen uns, was passiert, wenn sie immer weiter wächst.

 

**Mehr Urlauber bedeuten mehr Geld für die Tourismusindustrie.**  Im Jahr 2023 gab es so viel Geld wie nie zuvor – fast 1,5 Billionen US-Dollar!  Nur während der Corona-Pandemie gab es einen Einbruch, weil viele Menschen nicht reisen konnten.  Über 60 Millionen Menschen weltweit verloren ihren Job.  Aber jetzt, nach der Pandemie, wollen die Menschen wieder verreisen.

 

**Julia Simpson, die Sprecherin von 200 Reise- und Tourismusunternehmen, sagt:** „Unser Sektor wächst doppelt so schnell wie die gesamte Wirtschaft.  Das ist in verschiedenen

Ländern unterschiedlich, aber im Durchschnitt wächst der Tourismus schneller als die Weltwirtschaft.“

 

**Im Jahr 2023 waren die beliebtesten Reiseziele:** Frankreich (100 Millionen Touristen), Spanien (85 Millionen Touristen), USA, Italien, Türkei und Mexiko (jeweils über 42 Millionen Touristen).

 

**In Cancun an der mexikanischen Küste leben etwa 900.000 Menschen.**  Im letzten Jahr kamen zehnmal so viele Touristen mit dem Flugzeug an – mehr als in jeder anderen Stadt in Mexiko.  Die meisten kommen aus den USA, Kanada und Kolumbien.  Es gibt Angebote für jeden Geldbeutel.

 

**Ein Experte sagt:** „Mexiko ist ein großer Markt, der weiter wachsen wird und alle Rekorde brechen wird.  Es wird mehr Besucher, mehr Geld und mehr Arbeitsplätze geben.“  Der Tourismus soll in Mexiko von 14% im Jahr 2023 auf fast 16% im Jahr 2034 wachsen.

 

**Aber was sind die Nachteile?**  In Spanien, dessen Wirtschaft auch stark vom Tourismus abhängt, sind die Menschen auf Mallorca genervt vom Massentourismus.  Im Mai gingen Tausende auf die Straße, um zu protestieren.  Im Jahr 2023 kamen 14,5 Millionen Menschen auf die Balearen-Inseln, zu denen Mallorca gehört – das sind zwölfmal so viele wie Einheimische.  Die meisten kommen aus Großbritannien, Frankreich und Deutschland.

 

**Ein Einheimischer sagt:** „Der Immobilienmarkt, sowohl für den Kauf als auch für die Miete, ist für uns, die hier leben und arbeiten, unerschwinglich geworden.  Wir sind hilflos.“  Die Immobilienpreise auf den Balearen haben sich in den letzten zehn Jahren verdreifacht.  Die Einheimischen werden verdrängt und klagen über Müll und Lärm – ein Problem, das viele beliebte Urlaubsorte haben.

 

**In Tulum in Mexiko, etwa zwei Stunden von Cancun entfernt, leben etwa 47.000 Menschen.**  In den letzten zehn Jahren ist die Stadt um 65% gewachsen.  Karla Akavedo hat die Probleme miterlebt, die das mit sich bringt, vor allem den Müll.  Die Stadt hat zwar Mülltrennung eingeführt, aber viel Müll landet trotzdem in der Natur.  Die Müllabfuhr funktioniert nicht richtig.

 

**Karla sagt:** „Wir müssen in die Infrastruktur investieren, um den Müll richtig zu entsorgen.  Was wir hier sehen, ist das Ergebnis fehlender Investitionen und Kapazitäten, um die Müllmenge zu bewältigen.“  Die Stadt ist zu schnell gewachsen.  Es fehlt auch eine richtige Abwasserentsorgung.

 

**Gleichzeitig werben Hotels in Tulum mit nachhaltigen Ferien.**  Wie passt das zusammen?  Karla sagt: „Ich glaube, es gibt viel Greenwashing.  Es gibt viele grüne Websites, aber das muss sich nicht unbedingt in der Praxis niederschlagen.“

 

**Wir besuchen ein Hotel, das Wert auf Nachhaltigkeit legt.**  Tontiio Meser zeigt uns das Hotel, das aus Naturmaterialien gebaut ist.  Das Hotel hat sich auf Touristen spezialisiert, die Yoga-Retreats und Wellnessprogramme suchen und Ruhe wollen.

 

**Tontiio sagt:** „Tulum ist ein Partyort.  Es ist ungewöhnlich, dass es hier ein grünes Hotel gibt, ein Ort, an dem man sich entspannen und in der Natur sein kann.  Deshalb war es einige Jahre sehr schwer für Hotels, die sich auf Touristen spezialisiert haben, die nach etwas Nachhaltigem suchen.“

 

**Was macht das Hotel in Sachen Nachhaltigkeit?**  Tontiio zeigt uns, wie das Hotel seinen Müll trennt.  Firmen holen den Müll ab und verwerten ihn.  Es gibt eine eigene Kläranlage, um das Abwasser zu reinigen.  Die Qualität wird regelmäßig überprüft.  Etwa 20% des Stroms erzeugen sie selbst aus erneuerbaren Energien.  Das Hotel ist teuer – eine Nacht kostet zwischen 300 und 1200 US-Dollar.  Die Gäste sind zufrieden.

 

**Eine Gästin sagt:** „Ich finde es schön gemacht, es ist nachhaltig, was für uns sehr wichtig ist.  Es hat alles, was ich mag an einem Hotel: Nachhaltigkeit.  Das Essen ist wirklich gesund, die Leute sind wirklich nett.“

 

**Laut der Buchungsplattform Booking.com sagen 80% der Reisenden, dass ihnen nachhaltiges Reisen wichtig ist.**  Aber was ist nachhaltiger Tourismus überhaupt?

 

**Monika Hen, die zu nachhaltigem Tourismus forscht, sagt:** „Nachhaltige Entwicklung bedeutet, dass der Tourismus so entwickelt wird, dass er soziale, kulturelle, ökologische und wirtschaftliche Vorteile bringt.  Der Tourismus sollte Vorteile und Einnahmen für die Gemeinden vor Ort bringen.  Er sollte dazu beitragen, das Kulturgut der Gemeinden zu bewahren und ein bewusstes interkulturelles Verständnis und Bewusstsein zu schaffen.  Er sollte aber auch die Umwelt nicht schädigen.“

 

**Aber profitieren die Einheimischen in Mexiko wirklich?**  Viele All-inclusive-Resorts sind günstig und machen viel Geld.  Kreuzfahrtschiffe verdienen vor allem ausländische Unternehmen wie Royal Caribbean, Norwegian oder Carnival.

 

**Aguilar, der für den Bundesstaat Quintana Roo arbeitet, sagt:** „Es gibt bereits eine klare Politik, die darauf abzielt, den Unternehmen Anreize zu bieten, die dem Zielland einen Mehrwert bringen.  Das ist sehr wichtig, denn wir haben zu keinem Zeitpunkt von einer Verlangsamung des Wachstums gesprochen.“  Das staatliche Tourismusgesetz wurde reformiert, um die soziale Entwicklung und eine andere Raumplanung zu fördern, vor allem für Orte, die neu für den Tourismus erschlossen werden.

 

**Aber was ist mit Cancun?**  Leder Paralter, der an einer neuen UN-Studie zu nachhaltigem Tourismus mitgearbeitet hat, sagt: „Ich glaube, dass wir immer dann in einen Tourismus verfallen, der nicht nachhaltig ist, wenn die Zahl der Menschen an einem Ort die Kapazität der Infrastruktur und der Ökosysteme übersteigt und wenn wir die Arbeitsbedingungen der Gemeinden und Menschen, die im Tourismus arbeiten, vernachlässigen.“

 

**Welche Rolle spielen die Urlauber selbst?**  80% der Touristen finden nachhaltiges Reisen wichtig, aber sie verhalten sich nicht immer verantwortungsvoll.  Wenn Touristen gesagt wird, „tut dies nicht, geh nicht dorthin“, besteht die Gefahr, dass sie etablierte Normen und Verhaltensweisen in Frage stellen.

 

**Aber es gibt Hoffnung!**  In Maya Bay in Thailand wurde der Strand für vier Jahre geschlossen, weil der Massentourismus das Ökosystem zerstört hatte.  Nach der Wiedereröffnung wurde die Zahl der Touristen begrenzt.  In Kyoto in Japan wurden Touristenbusse verboten, um die Gion-Viertel zu schützen.

 

**Costa Rica hat schon seit 1997 eine Zertifizierung für Hotels und Veranstalter für nachhaltigen Tourismus.**  Der Ort La Fortuna liegt im Landesinneren, mitten im Regenwald.  Touristen, die eine andere Art von Urlaub suchen, zum Beispiel Ökotourismus, kommen hierher.

 

**Ein Hotel in La Fortuna ist selbstversorgend.**  Algen ernähren die Tilapia-Fische.  Es gibt eigene Hühner, Kühe und Schweine.  Die Fäkalien werden kompostiert und als Dünger verwendet.  Mit dem Dung wird Energie erzeugt.  Ein Zimmer kostet rund 200 US-Dollar.

 

**Ran Sosheim, der in Costa Rica lebt, sagt:** „Eine nachhaltige Wirtschaft in Costa Rica gibt es glaube ich nicht.  Costa Rica hat viele Probleme, die es zu lösen gilt.  Ich denke, dass das Marketing gut gemacht ist, aber das, was sie versprechen, wird nicht umgesetzt.“

 

**Costa Ricas Wirtschaft hängt stark vom Tourismus ab.**  Es gibt rund 56.000 Übernachtungsmöglichkeiten im Land, rund die Hälfte ist staatlich zertifiziert.  Es ist schwer zu beurteilen, wie nachhaltig Urlaub in Costa Rica wirklich ist.

 

**Ran sagt:** „Das Gute daran ist, dieses Engagement für die Umwelt ist bereits staatliche Politik, eine Entscheidung, die schon vor Jahrzehnten getroffen wurde, und das ist ziemlich stabil geblieben.  Ich würde sagen, dass es eine ziemlich konstante Linie gibt.“

 

**Wohin bewegt sich der Tourismussektor?**  Die Einnahmen steigen, aber es gibt keine Vergleichszahlen zu nachhaltigerem Tourismus.  Es gibt Angebote und politische Weichenstellungen, die in die richtige Richtung gehen, aber einen wirklichen Trend zu einem nachhaltigeren Sektor konnten wir nicht finden.


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